Das ist alles Historie

 

In einer kalten und stürmischen Nacht, … Ende des Achtzehnten Jahrhunderts im Hause Reckeberg, Rössing - Nordstemmen, legte ein Meister ein Fundament, auf dessen Dielen seine Nachfahren bis ins 21. Jahrhundert wandern würden...

 

Tatsächlich fanden die Wurzeln der Tischlerei Alpers damals mit Georg Alpers in der kleinen, niedersächsischen Ortschaft Rössing vor rund 150 Jahren ihren Ursprung. Die Wanderjahre (eine Voraussetzung für Gesellen, um die „Prüfung“ zum Meister antreten zu können) Georg’s waren vorbei. Er war Meister und ließ sich als solcher seiner Zunft bei Nordstemmen nieder.


 

Info: Damals war die Meisterprüfung keine Prüfung, wie wir sie heute kennen, sondern eine feierliche wie förmliche Ernennung zum Meister. Eine Ehrung, die jenen zuteil wurde, die die Zeit des Wanderns nach dem Abschluss ihrer Lehrzeit (Freisprechung) nutzten, um erlerntes Geschick, neue Arbeitspraktiken, Lebenserfahrung und auch Wissen über fremde Regionen zu sammeln und umzusetzen.

 

 

Der Zunftstab wanderte fortan von männlichem Nachkommen zu männlichem Nachkommen - Georg Alpers reichte ihn an Rudolf Alpers weiter. Das Jahrhundert wechselte und Friedrich Alpers übernahm 1925 den Betrieb und versorgte, wie auch sein Nachkomme Heinrich Alpers, als klassischer Tischler & Bestatter den Raum Rössing und Barnten. Noch wurden alle Arbeiten per Hand ausgeführt: mit einer Gestellsäge zugeschnitten, anschließend auf der Rauhbank gehobelt und bearbeitete. Auch wurden alle Hölzer und Holzbohlen noch beschwerlich mit einem Leiterwagen (Handwagen) transportiert. Friedrich Alpers brachte 1925 mit einer Bandsäge als Erster die Technik in den Alpers’schen Betrieb.


Auch Heinrich Alpers investierte beherzt in die Zukunft und erwarb nicht nur Fräse, Kreissäge, Hobelmaschine und Bohrmaschine sondern ordnete noch im hohen Alter den Anbau der Werkstatt an.

Übrigens: Statt wandern musste Heinrich „büffeln“- Heinrich Alpers gehörte nämlich schon zu der „neuen Generation“, in der ein Meister nur Meister durch den Meisterbrief in Form einer amtlichen Prüfung mit Beglaubigung wurde.


Szenenwechsel. Meisterwechsel.

Friedrich-Wilhem Alpers übernahm 1970 "Alpers - Tischlerei & Bestattungen". Er vervollständigte das technische Inventar durch moderne, Motor-betriebene Maschinen und baute den Betrieb weiter aus. Sein Sohn Helge stieg bereits 1997 mit in den väterlichen Betrieb ein und übernahm im Jahr 2000 als junger Chef das Vermächtnis seiner Ahnen. Heute ist er für den Raum Nordstemmen, Hildesheim und Hannover tätig.

 

 

Alpers - von Generation zu Generation und von Mensch zu Mensch.


 

 

Info: Alle Alpers' führten seit je her zu den üblichen Tischlerarbeiten auch die Bestattungen mit aus. Jeder Nachkomme übernahm mit der Tischlerei auch die ehrenvolle Aufgabe, der Toten letzten Weg zu bereiten.

 

Es ist übrigens wahr, dass …

… bevor früher ein Sarg gebaut wurde, Maß genommen wurde, um die Größe des Sarges zu bestimmen.


… die Überführungen der Verstorbenen bis in die 50-iger Jahre mit einem Pferdegespann besorgt wurden.


die Aufbahrungen der Toten im Glockenturm oder im Haus der Angehörigen stattfanden.


… die Beerdigungen, da es noch keine Leichenhallen gab, mit dem Trauerzug direkt aus der Kirche erfolgten.